Aktuelle Liefersituation 2023
Radfahren hält gesund!

10.10.2023 – EU-Verordnung 833/2014

Liebe Kunden/in,

ich möchte Sie heute über die neue EU-Verordnung 833/2014 informieren und was diese für unser Unternehmen bedeutet.
Mit Wirkung vom 30. September 2023 und Ankündigung vom 27.09.2023 an die abfertigenden Stellen hat die europäische Union die mittlerweile 25. Änderung der Verordnung 833/2014 in Kraft gesetzt. Zu den Texten in Deutsch und Englisch finden Sie unten die Links, welche auf die offizielle Webseite der EU führen.
Diese Verordnung regelt Warenverkehre, Embargos, sanktionierte Firmen, Personen, etc. aus Russland und stammt ursprünglich bereits aus dem Jahr 2014 als Russland die Krim, Staatsgebiet der Ukraine, annektierte. Diese 25. Änderung bringt für uns jedoch ein brisantes Detail mit sich. Es beinhaltet eine Nachweispflicht für Waren der HS-Code Gruppe 73**, dass in diesen Teilen keine russischen Stahl- oder Eisenerzeugnisse zum Einsatz kommen. Somit gilt letztendlich diese Nachweispflicht für alle unsere RENNSTAHL Stahlrahmen, Gabeln, Gepäckträger, etc. Und selbiges gilt letztendlich auch für Titanerze oder Legierungen und damit für alle FALKENJAGD Titan Produkte.
Unter dem HS-Code 73** finden sich für uns von Relevanz z.B. Rohrsätze, aber auch weitere Einzel- und Kleinteile für Fahrräder wieder.
Wir arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, von unseren Vorlieferanten die entsprechenden Dokumente zu beschaffen, um eine lückenlos nachvollziehbare Lieferkette für die Zollbehörden darzustellen und die entsprechenden Bestätigungen abgeben zu können. Als ob man sonst nichts oder gar Produktiveres zu tun hätte…
Unsere Vorlieferanten beziehen ihre Rohstoffe allesamt aus Asien, es gilt aber eben auch nachzuweisen, dass diese wiederum keine Erze aus Russland beziehen. Unsere gemeinsame Welt wird gefühlt jedes Jahr in Stück kleiner, und leider auch kränker und ärmer – was soll ich sagen.

Bis zu diesem Zeitpunkt sind uns jedoch, was die Zollabfertigung von See- aber auch Luftfrachten betrifft, die Hände gebunden. Das bedeutet, dass wir momentan keinerlei Verzollungen von Lieferungen vornehmen können, in denen Teile mit HS-Code 73** beinhaltet sind – de facto also jeder derzeit ausstehender Container.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind davon 2 dringend benötigte Luftfrachtsendungen und 4 See-Container betroffen. Wir würden Sie in Kürze dazu kontaktieren, sollte eine Sendung mit Teilen für Ihr spezifisches Fahrrad betroffen sein. Ansonsten wäre Ihr Rad montageseitig nicht von Verzögerungen betroffen – und Gott sei Dank haben wir aktuell ohnehin einen guten Lagerbestand der uns unerwartet in Zeiten wie diesen zu Gute kommt, sodass unsere Auslieferungen grundsätzlich davon kaum betroffen sein sollten. Aber der administrative Aufwand, und der damit verbundene Zeitverlust durch gebundene Kapazitäten bei ohnehin knappem Personal könnten im Einzelfall dann doch Auswirkungen auf unsere Erreichbarkeit oder die Lieferzeit einzelner Räder haben (Force Majeure).
Zum jetzigen Zeitpunkt können wir Sie nur um etwas Geduld bitten. Wir arbeiten mit allem was uns zur Verfügung steht an einer schnellen Grundsatzlösung. Bitte entschuldigen Sie gegebenenfalls die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten. Planen Sie daher u.a. auch entsprechend mehr Vorlaufzeit für Ihre Bestellung ein. Unsere durchschnittliche Vorlaufzeit beträgt derzeit ca. 8-12 Wochen, kalkulieren Sie aber aktuell 4 Wochen mehr ein. Bestellungen, die gedacht im Frühjahr 2024 ausgeliefert werden sollen, sollten entsprechend bis spätestens Ende dieses Jahres platziert werden.

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32014R0833
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/PDF/?uri=CELEX:32014R0833

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner und
Ihr PARAPERA | Falkenjagd | Rennstahl | Stanton Team

25.02.2023 – Das Marktumfeld beruhigt sich – Gott sein Dank!

Liebe Kunden/in,

ich möchte Sie heute über das aktuelle Marktumfeld und über die neuen Gegebenheiten informieren.

Wir haben endlich Ruhe in die Montageplanung und in die Aufbauorganisation bringen können. Primär liegt es daran, dass sich Vorlaufzeiten unserer Zulieferer und damit einhergehend die Verfügbarkeit am Markt massiv verbessert hat. Gut für Sie! Und Gott sei Dank! Im Gegenteil: die Hysterie mancher Einkäufer ist ins Gegenteil umgeschlagen und breite Ernüchterung tut sich breit – Gott sei Dank. Für Euch also Kunden ist das eine perfekte Ausgangslage, um sich in 2023 ein neues Rad zu kaufen. Am Markt werden Preisnachlässe und Rabatte gewährt werden wie dies vor einem Jahr noch undenkbar wäre. Gott sein Dank! Vor allem dann, wenn große Player am Markt – wie die beiden bekannten Schaltungskomponentenhersteller – dieses Jahr jeweils ihre wichtigsten Mittelklassegruppen im Rennrad,- Gravel und MTB Segment neuauflegen werden und der Öffentlichkeit vorgestellt werden – selbst wenn sie dann noch nicht gleich verfügbar sind. Dann werden ab Mitte des Jahres die Preise nochmal einen gehörigen Preisdruck erfahren, zumal der Markt dann so richtig voll sein wird mit 2022er Modellen. Diesmal werden das Nachsehen aber dann primär die großen Marken am Markt haben, denn sie müssen schauen wir sie ihre Ware in 1000er Einheiten reingedrückt bekommen. Und nicht mehr wie in der Vergangenheit die kleineren Hersteller im Premiumbereich oder die auf bestimmte Segmente spezialisierten Hersteller, weil sie im Vergleich zu den Bigplayer bei der Warenbelieferung oft bewusst nicht priorisiert behandelt wurden.

Wie meine Großmutter mir früher immer sagte: das Universum ist so groß, es ist für alle da. Gott sei Dank!

Was heisst das nun für Euch als unsere Kunden:
– wir können uns wieder mehr auf unserere Kernkompetenz zurückbesinnen, den Customaufbau und der Individualisierung.
– Das Angebot unterschiedlicher Anbau-Teile im Konfigurator wird wieder erweitert.
– Die Preise bleiben in 2023 weitestgehend stabil, Preisnachlässe wird es vice versa auch nicht geben können, dafür haben wir in der jüngsten Vergangenheit die zum Teil massiven Preissprünge nicht durchgereicht.
– Wir können die Lieferzeiten für Bestelleingänge ab März 2023 weiter verkürzen, zum Teil sogar im Vergleich zu 2022 halbieren.

Das bedeutet, für standardisierte GET FAST oder SE-Modelle 1-2 Monate.
Da bedeutet, für Custom Aufbauten ca. 2-4 Monate.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen immer gerne zu Verfügung.

Bleiben Sie wiederum gesund, bleiben Sie stark und immer aufrecht.
Wir tun hier gleichermaßen unser Bestes, um Ihr Traumrad zügig aufzubauen.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner und
Ihr PARAPERA | Falkenjagd | Rennstahl Team

22.09.2022 – Qualität ist nicht verhandelbar!

Liebe Kunden/in,

ich möchte Sie heute über unsere aktuellen Lieferzeiten informieren.

Wir hatten einen guten Sommer. Während der Markt in 2022 stagnieren wird, werden wir in diesem Jahr 40 bis 50 Prozent mehr Fahrräder produziert und verkauft haben als im Geschäftsjahr zuvor. Aber natürlich trifft auch uns die Krise. Auch wir haben die Abhängigkeit von Asien gespürt. Mehr hingegen die fehlenden Aufbaukapazitäten in Deutschland: denn anderen Mitbewerbern fehlte es an Teilen, anderen an Aufträgen, wieder anderen an finanziellen Mitteln. Wir waren in allen 3 genannten Teilbereichen spitze aufgestellt, aber es fehlte uns an Montagekapazitäten – was die Sache am Ende dann auch nicht besser macht.

Lange war es ein Alleinstellungsmerkmal von Falkenjagd, Rennstahl & Parapera, dass sich unsere Kunden ihre Räder fast grenzenlos frei konfigurieren konnten. Sie konnten wählen zwischen einzelnen Laufradsätzen, Reifen, Anbauteilen oder Schaltungsgruppen. Den Konfigurator mussten wir in letzter Zeit immer wieder in der Vielfalt einschränken, dafür bieten wir jetzt vermehrt zusätzlich fest konfigurierte Fahrräder an, quasi standardisierte GET FAST und in Bälde auch noch preisattraktivere SE Modelle (Special Edition). Warum?

– Bei uns arbeiten die besten Produktmanager, die unsere unterschiedlichen Bikes perfekt auf den jeweiligen Kundennutzen hin spezifizieren. Dadurch können wir die besten Bikes zum besten Preis bauen. Mit den vorkonfigurierten Fahrrädern decken wir den überragenden Teil der Kundinnen und Kunden ab. Gut 90 Prozent unserer Kunden sind mit der festen GF und SE Konfiguration bestens und ohne Kompromisse bedient.
– Customizing auf einer so breiten Ebene, wie wir es über unser gesamtes Produktportfolio betreiben, ist in jetzigen Zeiten ein wahrer Effizienzvernichter. In jeglicher Hinsicht – auf der Zeitschiene und damit auch auf der preislichen Ebene. Man kriegt die Bestände und den Working-Capital Bedarf kaum noch in den Griff! Da wir unseren Kunden aber auch kürzere Lieferzeiten bieten müssen und wollen, müssen wir Komplexitäten in der Wertschöpfungskette abbauen. Die Produktion und Montage unserer Räder – derzeit unser Bottleneck – läuft so auf jeden Fall deutlich schneller. Auch die Qualität ist so weit weniger volatil, weil sich eben weniger – aber dafür identische – Arbeitsschritte öfter wiederholen können.
– Es ist auch die Lösung für ein ganz anderes, evtl. an der Stelle unerwartetes Problem: es fehlen wie überall – so auch bei uns – qualifizierte Fachkräfte. Deutschland hat sich eben in der Vergangenheit komplett selbst outgesourced, Homeoffice-Mentalität, Work-Life-Balance, Sättegefühl in der Gesellschaft und daraus resultierender fehlender Hunger nach Leistung und Erfolg tun ihr Übriges. Ich hoffe, ich tue dem Leser an der Stelle nicht Unrecht. Für einzel konfigurierte Räder braucht es gut ausbildete Zweirad-Mechatroniker. Die bekommen wir derzeit aber nicht in gewünschter Qualität, sodass wir dazu übergehen müssen, in eben vorkonfigurierten Serien zu planen und zu produzieren. So können wir auch unsere Kosten, die sich zum Beispiel im Einkauf und Transport massiv erhöht haben, im Preis wesentlich effizienter und wettberwerbsfähiger abbilden. Wir erhöhen die Preise nur dann, wenn und wo es unumgänglich ist. Unser Ziel ist es mit der GET FAST und der SE Serie, die besten Räder zum besten Preis zu liefern.
– Wir fokussieren uns parallel darauf, die Lieferketten zu stabilisieren und das, was über die gesamte Wertschöpfung aus dem Gleichgewicht geraten ist, soweit neu auszurichten, dass wir alle wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Wir werden in 2023 den Fokus darauf setzen, Prozesse und Abläufe weiter zu optimieren und zu konsolidieren, um erstmal wieder durchatmen zu können. Zudem streben wir auch eine zeitnähere, zielgerichtete und präzisere Kommunikationsfähigkeit mit unseren Kunden an. An dieser Stelle möchte ich mich auch für Defizite während der laufenden Saison entschuldigen – auchwenn die Ursachen hierfür oftmals nicht in unserem Machtbereich lagen, beispielsweise weil von unserem externen Montagebetrieb zum Teil vorsätzlich und wiederholt falsche Statusmeldungen an uns herangetragen wurden, die wir dann entsprechend und leider eben auch wiederholt falsch weitegetragen haben. Hier wurden durch uns bereits Maßnahmen eingeleitet, indem wir uns konsequent im August von diesem getrennt haben. Leider mitten in der Saison – aber hier ist es vielleicht ähnlich wie mit dem Sterben: einen idealen Zeitpunkt gibt es manchmal nicht.

FAZIT:
– Preis: Preiserhöhungen zögern wir so lange wie möglich heraus. Preisvorteile reichen wir gerne unvermittelt an unsere Kunden weiter. Daher wird sich das Preis-Leistungs-Gefüge unserer GET FAST und SE-Modelle im Vergleich zu den frei konfigurierbaren Modellen weiter zu Gunsten der Standardisierung verschieben.
– Lieferzeiten:
–> Für standardisierte GET FAST und SE Modelle beträgt die Lieferzeit – je nach Produktionstaktung – zwischen 4 Wochen und 3 Monaten.
–> Für individuell konfigurierte Räder beträgt die Lieferzeit immer mindestens 4-6, ggf. auch 9 Monate.
–> Das Rad ist fertig, wenn es fertig ist. Qualität ist nicht verhandelbar.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen immer gerne zu Verfügung.

Bleiben Sie wiederum gesund, bleiben Sie stark und immer aufrecht.
Wir tun hier gleichermaßen unser Bestes, um Ihr Traumrad zügig aufzubauen.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner und
Ihr PARAPERA | Falkenjagd | Rennstahl Team

Betreff: Neuigkeiten zu Ihrer Bestellung per 26.06.2022

Liebe Kunden/in,

wir freuen uns sehr, dass Sie sich für eines unserer Fahrräder entschieden haben. Mit der Freude geht bei uns auch „einwenig“ Anspannung einher. Denn in diesem Jahr 2022 erleben wir ständig neue Herausforderungen, die ein „einfach so“ weiterarbeiten auf vielfältige Weise erschweren. Die Nachfrage nach unseren hochwertigen Fahrrädern ist enorm, trifft jedoch gleichermaßen auf Lieferschwierigkeiten, Rohstoffmangel und krankheitsbedingten Personalausfall bei fast allen Lieferanten sowie Speditionen. Trotz der sich ständig ändernden Lage konnten wir – im Verhältnis zu anderen Herstellern – bisher einen Großteil aller Bestellungen (GET FAST Gravel Serienmodelle) in ziemlich kurzer Zeit bearbeiten und ausliefern. Dies ist nicht zuletzt unserer Entscheidung für regionale Produktion und nachhaltige Lieferketten zu verdanken und durch die Standardisierung unserer beliebten GET FAST Modelle gelungen. Doch trotzdem kommt es aufgrund der weiterhin sehr unvorhersehbaren Gesamtsituation immer wieder zu Verschiebungen, Verzögerungen und auch unvorhersehbaren Verteuerungen einzelner Produkte.
Dennoch sind aufgrund wiederkehrender Tarifverhandlungen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und den daraus resultierenden Warnstreiks immer wieder mit enormen Verzögerungen und Störungen in der Lkw- und Bahn- und Schiffsabfertigung zu rechnen. Das betrifft leider auch unsere Seehafenterminals Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Die Folgen hieraus sind aktuell noch nicht abzusehen. Wir erwarten in diesem Zusammenhang
– Zugausfälle sowie Verladeabbrüche und damit exportseitig Schiffsclosings, die nicht erreicht werden können
– Import Anliefertermine, die nicht wie geplant eingehalten werden können
– Lkw Abnahmen von Importen und Anlieferungen von Export Containern
– zunehmende Schiffsverspätungen und Wartezeiten der Seeschiffe import- wie exportseitig – derzeit im Schnitt 4 Wochen
– Verzögerungen in der Übernahme von Sammelgutcontainer ( LCL / Stückgut)
– eine zunehmende Anzahl an blank sailings (hier werden aus Zeitgründen einzelne Seehäfen im Fahrplan ausgelassen) oder cut and runs (kurzfristiger Abbruch des Be- und Entladens der Schiffe)

Im Moment liegt die durchschnittliche Lieferzeit für neue Bestellungen unserer Fahrräder in Form eines frei konfiguriertes Modells bei 12 bis 16 Wochen, in Form eines GET FAST Modells bei der halben Zeit, also ca. bei 6-8 Wochen. Wir versuchen weiterhin unser Möglichstes, alle Bestellungen schnellstmöglich abzuarbeiten und Sie auf dem Laufenden zu halten. Um Ihnen zukünftig einen noch besseren Service und kurzfristigere Lieferzeiten ermöglichen zu können, haben wir parallel interne Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und einen weiteren Montagebetrieb angeschlossen. Aufgrund dessen wird es während der Einarbeitungszeit noch vereinzelt zu Verzögerungen kommen. Wir sind dennoch bemüht Ihr Fahrrad so bald als möglich fertigzustellen.
Wir möchten Sie daher aktuell um etwas Geduld bitten, alle Aufträge werden in der Reihenfolge Ihres Eintreffens bearbeitet. Sobald Ihr Fahrrad fertig gestellt werden konnte, erhalten Sie umgehend eine neue Information von uns. Wir würden Sie zudem höflich bitten wollen, nach Möglichkeit von zwischenzeitlichen Rückfragen diesbezüglich abzusehen.

Wir wünschen Ihnen alles Gute, viel Freude mit Ihrem neuen Fahrrad und vor allem Gesundheit.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr PARAPERA | Falkenjagd | Rennstahl Team

Preiserhöhung per 01.08.2022

Liebe Kunden/in,

die sich weiter verschärfende Situation aus Rohstoff- und Frachtraumverknappung, gepaart mit einer Abschwächung des Euros, zwingt uns nun doch zum Handeln.
Daher möchten wir Euch hiermit über folgende Details informieren:

Zum einem haben die aktuellen geopolitischen und daraus resultierenden wirtschaftlichen Bedingungen massive Auswirkungen auf unsere Wertschöpfung.
Zum anderen ist es uns leider trotz großer Anstrengungen nicht gelungen, die rapid gestiegenen Kosten der Produktions- und Lieferketten aufzufangen.
Besonders Kosten und Knappheit für Material und Rohstoff übersteigen alle bisherigen Erwartungen und Zahlen: Rohöl +108%, Stahl +44,3%, Stahl mit hohem Kohlenstoffanteil +46,8%, Heizöl +94,6%, Alu-Legierungen +36,8%, Gas +89%, etc.). Unsere Manufaktur bezog in der Vergangenheit ebenfalls einen Teil der benötigten Rohstoffe aus Russland. Dieser Bezugskanal fällt nun bis auf weiteres weg. Die resultierende Erhöhung der Herstellkosten von bis zu 30% sowie eine Erhöhung der Lieferzeiten für Rohmaterial stellt uns vor große Herausforderungen. Hinzu kommt die uns allen bekannte Vervielfachung der See- und Luftfrachtkosten.

Insgesamt müssen wir unsere Preise auf die gesamte Falkenjagd, Rennstahl und Parapera Produktpalette ab dem 01.08.2022 im Schnitt zwischen 5% und 9% erhöhen. Wir bitten euch an dieser Stelle um Verständnis. Wir können nur bedingt die Preisspirale mitgehen ohne den weiter ansteigenden Kosten Rechnung zu tragen. Viele unserer Mitbewerber haben ihre Preise bereits vor Monaten erhöht und gehen demnächst zum Teil in die zweite Preisrunde. Wir möchten euch aber auch an der Stelle die Gelegenheit geben, den Kauf eines neuen Fahrrades gegebenenfalls vor dem Hintergrund dieser Informationen zu treffen.

Gleichzeitig haben wir es uns aber als oberste Priorität gesetzt, weiteren Preissteigerungen mit neuen Technologien wie der Falkenjagd R Serie, oder standardisierten Aufbauprozessen wie den GET FAST Modellen entgegenzuwirken. Beides hat der Markt sehr gut und sehr schnell angenommen, wodurch wir uns in unserer Unternehmensstrategie und -neuasrichtung bestätigt sehen.Mit unseren innovativen und alternativen Produktions- und Fertigungsverfahren werden wir auch künftig die Preise unserer Produkte attraktiv halten können und so die Wettbewerbsfähigkeit unserer Fahrräder gegenüber anderen Mitbewerbern nicht nur technologisch, sondern auch preislich gerade bei den Rennstahl und Parapera Bikes weiter vergrößern.

Es grüßt Sie herzlichst,

Ihr Andreas Kirschner

Aktuelle Liefersituation per 13.09.2021

Liebe Kunden,

was sich bereits im Frühjahr abgezeichnet hat, setzt sich nun mit unverminderter Härte fort. Die komplette, weltweite Supplychain ist immer mehr am kollabieren. Wir können die Containerknappheit betrachten, oder die temporäre Schließung von Häfen wie Yantian ansehen, die Lockdowns ganzer Länder heranziehen oder die explodierenden Frachtpreise diskutieren. Das weltweite fragile Transportsystem ist an seine Grenzen gestoßen und hat diese in manchen Bereichen bereits überschritten.

Wenn wir heute die monatlichen Ratenblätter der Reedereien erhalten, oder die Steigerungen bei den Rohstoffpreisen sehen, so zeigt sich nur ein Trend bei den Raten: teurer und noch teurer. Dies wirkt sich gleichermaßen auch auf die Preise unserer Zulieferer aus. Wir haben dem nun entgegengesteuert, indem wir uns mehr und mehr auf eine begrenztere Auswahl an Komponenten fokussiert haben, um Skaleneffekte zu generieren, die wir Ihnen gerne als Kunden durchreichen möchten. So ist es uns nun gelungen, Preis und Lieferzeit unter Kontrolle zu halten, dies zu Zeiten, wo andere Hersteller Preissteigerungen von >10% weiterreichen und Lieferzeiten von 6-9 Monaten ausrufen.

Die Lieferzeit beträgt nachwievor lediglich – je nach Modell – zwischen 6-12 Wochen.

Wir hoffen, dass sich diese überhitzte Situation in nicht allzu ferner Zukunft beruhigen wird. Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass dies vor dem 1. Quartal 2023 passieren wird.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Aktuelle Lieferzeiten per 01.07.2021

Liebe Kunden,

ich möchte Euch heute wieder ein kurzes Update zur unseren derzeitigen Liefersituation geben: Einerseits haben wir kürzlich einige essentielle Teile erhalten, die ansich nur Kleinigkeiten waren, die aber dennoch den Aufbau des gesamtes Rades blockiert haben. Klassisches Beispiel mal wieder Steuersätze, Speichen für Rohloff Naben (hier werden Speichen mit einem größeren Speichenbogen benötigt, daher gehen hier leider nicht die Standardspeichen), Freilaufkörper für Tune Laufradsätze, etc. Jetzt wird es die große Herausforderung sein, die im Vorlauf befindlichen Räder systematisch und zielgerichtet nacheinander abzuarbeiten. Hierfür werden wir ca. bis Mitte / Ende August benötigen.

Sobald der Vorlauf sich wieder normalisiert hat, sollte die Vorlaufzeit dann baw. wieder 4-6 Wochen betragen.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass die Liefersituation am Fahrradmarkt weiterhin herausfordernd bleiben wird, dies zumindest noch für das gesamte Kalenderjahr 2022. Eine Entspannung, was die Versorgung anbelangt, sehe ich frühestens für 2023. Andererseits haben wir bereits jetzt schon bei diversen OEM´s die Vororder für 2024 platziert / platzieren müssen. Aber wer kann denn heute schon plausibel vorhersagen, welche Modelle in welcher Menge heute in 3 (!) Jahren nachgefragt werden und daraufhin entsprechend den Einkauf planen? Verrückte Welt jedenfalls, mal sehen wo das noch enden wird…

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Aktuelle Lieferzeiten per 01.02.2021

Liebe Kunden,

ein neues Fahrrad zu bekommen, ist eine aufregende Sache. Und ein toller Moment im Leben. Niemand kann das mehr verstehen als wir. Daher ein kurzes Update zu unserer Liefersituation für 2021. Wo soll ich anfangen und wie weit ausholen? Die wichtigste Botschaft vorne weg: Wir sind lieferfähig! Wir mussten noch keine Preiserhöhungen ansetzen! Die Lieferzeit kann – je nach Modell – zwischen 2 Monaten und 6 Monaten dauern! Wer also 2021 rechtzeitig sein Rad erhalten möchte, sollte so früh wie möglich bestellen. Das sage ich nicht, um künstlich einen Nachfragedruck zu erzeugen, aktuell haben wir ohnehin noch immer gut 300 Räder im Vorlauf, das obwohl die Saison eigentlich noch gar nicht begonnen hat; sondern weil schlichtweg mehr Bestellungen rein kommen als Fahrräder aufgebaut werden können. Aber deswegen nicht aufgebaut werden können, weil keine Teile da sind, vielmehr weil einfach unser Tag leider auch nur 24 Stunden zählt. Die goldene und ausgleichende Mitte scheint es derzeit auch bei uns nicht zu geben: Die einen Firmen, die sich rechtzeitig und besonnen aufgestellt haben – so wie wir –  haben viel zu viel zu tun, andere hingegen wären froh drum…

Doch warum ist dem so? Erleben wir einen Fahrrad-Boom oder doch eine Krise? Sind lange Lieferzeiten durch limitierte Verfügbarkeit auf Angebotsseite oder doch die generell erhöhte Nachfrage verantwortlich an diesem Dilemma? Durchlebe ich gerade einen Traum oder Albtraum, sehe ich für unser Unternehmen eher eine Chance oder überwiegt doch ein unkalkulierbares Risiko?

Fakt ist, für 2021 sind wir gut gerüstet und wir werden auch die nächsten Jahre sicher durch unruhige Gewässer segeln. Unsere Stahl- und Titan-Fahrräder erfahren gerade in Zeiten von Nachhaltigkeit und ökologischen Mobilitätsanforderungen einen regelrechten Nachfrage-Boom. Fakt ist aber auch, dass zahlreichen Händlern und Kleinherstellern Pleiten drohen werden; ich erwarte daher eine aufreibende nächste Saison, in der vieles fehlen kann – vor allen Dingen Planungssicherheit und Produktverfügbarkeit. Was nicht bereits vorgeordert wurde, wird sich verzögern und erst spät geliefert werden. Lieferzeiten sind für einige Produkte von wenigen Monaten auf Jahre (!!) geschossen – Besserung ist leider nicht in Sicht. Umso erfreulicher nun für uns, dass wir diese Entwicklung bereits letztes Jahr haben kommen sehen und unsere Zulieferer sich mit festen Kontingenten zum Teil bis 2023 comittet haben.

Natürlich sind wir seit Jahren in der Industrie bestens mit den Schlüsselunternehmen vernetzt. Unser Vitamin „B“ hilft uns da schon auch mal weiter, auch wenn ich das an dieser Stelle nicht so laut sagen sollte. Umgekehrt kommt nichts von ungefähr. Unsere Unternehmensstrategie zahlt sich nun aus: wir haben diese seit jeher auf strategische Partnerschaften ausgelegt: Beispiel Reifen: hier verbauen wir ausschließlich nur Schwalbe, also keine Conti, WTB, oder sonstige Mäntel. Oder Schaltungen: hier haben wir uns ganz klar auf Campa fokussiert. Für viele ein Aussenseiter am Schaltungsmarkt, für uns schon lange die Referenz für Rennrad- und Gravel Schalungen. Anderes Beispiel, Bremsen: hier verbauen wir ebenfalls ausschließlich Magura oder Hope. Kein Sram, oder Tektro, TRP oder Formula – nicht weil sie schlecht sind, sondern weil man sich manchmal entscheiden muss. Im Gegenzug sind unsere Vororder bereits jetzt schon bis Ende 2023 (!) bestätigt. Wir bekommen also noch Teile, während andere Hersteller überlegen, ihre Räder ohne Griffe oder Bremsen auszuliefern. Oder ihre Räder erst gar nicht mehr über ihr Händlernetz zu vertreiben, sondern mangels Alternativen lieber nur noch direkt. Ein Schlag ins Gesicht für so manchen Händler. Umgekehrt heisst es beim Konfigurieren Ihres Traumrades, dass so manche Komponente nicht mehr verfügbar ist und wir tatsächlich nur auf die angebotenen Komponenten zugreifen können, also auch nicht auf andere Produkte des selben Herstellers. Um das besser verstehen zu können, müsst ihr wissen, dass wir Komponenten palettenweise erhalten, und nicht 4 Stück hiervon und 8 Stück davon bestellen. Die heisse Schlacht am kalten Buffet findet 2021 ff. also mit weniger Auswahl statt. Manchmal erwische ich mich, dass ich zu meinen Kollegen aus dem Vertrieb sage, dass die Kunden froh sein können, wenn sie ihre Räder überhaupt mit Reifen erhalten. Dann werde ich kurz verdutzt angesehen. Wer Einzelbestellungen erwartet, ist noch nicht im hier und heute angekommen. Hört sich überheblich an, ist aber nicht so gemeint. Es soll verdeutlichen, welcher Druck auf der Zulieferpipeline herrscht.

Verrückt oder? Doch woran liegt das? Was ist die Ursache dafür? Die Gründe hierfür sind vielschichtig.

Coronabedingte Gründe:
Zu Beginn des Jahres 2020 kam es pandemiebedingt zum Shutdown von Produktionsstätten in Taiwan, China und anderen Teilen Asiens. Zu einer Zeit, in der sich Europa und Amerika noch in Sicherheit wogen, fanden die Probleme, die wir in 2020 bereits erfuhren und jetzt in 2021 mit voller Wirkung spüren, ihren Anfang: Rahmen, Komponenten und Zubehör wurden nur noch eingeschränkt produziert, Lieferketten gestört und teilweise sogar unterbrochen, was de facto einen Produktionsausfall von mehreren Monaten bedeutet. Dies kann auch nicht wieder so ohne Weiteres aufgeholt werden. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Der erste Lockdown bedeutete einen großen Schock für viele Industrien, es dauerte nicht lange bis das Thema „Fahrradmobilität“ und als optimale Lösung für Fitness, Verkehr und individueller Freizeitgestaltung Fahrt aufnahm. Die ersten Lockdown-Lockerungen kamen und Verkaufszahlen sowie Nachfrage nach Bikes schossen erwartet / unerwartet in die Höhe. Wer in der Schockphase des ersten Lockdowns Bestellungen oder Produktionskapazitäten in Asien gecancelt hatte, dem konnte es passieren, dass er gar nicht produzieren konnte, weil eine andere Marke – so wie zum Beispiel wir – den Produktionsslot übernommen hatte. Das Dilemma: Einerseits standen die Bänder vieler Unternehmen für mehrere Monate in dieser Saison still. Andererseits war die Nachfrage derart sprunghaft angestiegen, dass Zulieferer den Bedarf schon für 2020 kaum mehr bedienen konnten. Das Nadelöhr ist und bleibt die bestehende Produktionskapazität. Abgesehen von dem nicht wieder aufzuholenden Produktionsausfall liegen die großen Herausforderungen der meist asiatischen Produzenten in der Skalierung der Produktion, um der erhöhten Nachfrage Herr zu werden, sowie der Qualitätssicherung. Hinzu kommt, dass die Produktionskraft noch nicht einmal jetzt auf Vorjahresniveau 2019 ist. Es gab unter dem Strich bereits 2020 also nicht mehr, sondern tendenziell weniger Ware als im Vorjahr.

Fehlende Kapazitäten:
Zu Beginn des Jahres 2020 wurden Wanderarbeiter coronabedingt entlassen, reisten in ihre Heimat und sind zum Teil noch nicht wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückgekehrt. Als man sie wieder benötigte, haben Einreisesperren aus gewissen Ländern sowie eine erschwerte Wiedereinreise, Quarantäne und zu wenig dafür verfügbare Hotels die Arbeitswiederaufnahme erschwert. Die fehlende Manpower, die kurzzeitig ein Vakuum hinterlassen hat, konnte nicht wieder komplett geschlossen werden. Die daraufhin neu eingestellten Arbeiter mussten erstmal neu eingelernt werden. Ein weiterer Faktor: Aufgrund der Corona-Regeln schafft kaum ein Produzent 100 % Output wie früher. Derzeit steht nach Angabe vieler Zulieferer die Produktion aktuell bei rund 80 % im Vergleich zu 2019.

Fehlende Container:
Hinzu kommen komplexere Lieferwege, erhöhte Frachtkosten und unklare Lieferzeiten. Die Kosten für Luftfrachten haben sich durch fehlendes Volumen im deutlich reduzierten Flugverkehr der Passagierflugzeuge verzehnfacht (!). Bislang wurde ein großer Teil der Bikes über den Seeweg nach Europa gebracht – doch auch die Frachtkapazitäten der Container-Reedereien sind massiv eingeschränkt und die parallel hohe Nachfrage aus Asien sorgt auch hier für neue Herausforderungen: Viele Güter werden von Asien nach Europa verschifft, aber nur wenig von Europa nach Asien, denn die Produktivität der EU ist durch den Dauer-Lockdown massiv eingebrochen. Die Paarigkeit ist nicht mehr gegeben und die Leercontainer erhöhen auch hier den Preis. Aufgrund der Tatsache, dass die Bikes schon Lieferverzögerungen haben, setzen Hersteller auf den (nun nochmal) deutlich teureren Luftweg, um Zeit gutzumachen. Die Preise werden selbstverständlich auf die Bikes aufgeschlagen!

Unnatürliche Blasenbildung:
Jeder gibt sein Bestes, trotz besagter Umstände alles auf die Reihe zu kriegen. Zwangsläufig müssen wir uns aber mit Kompromissen abfinden – Bike- und Komponenten-Hersteller genauso wie Endkunden. Viele Hersteller möchten die phänomenalen Verkaufszahlen von 2020 in dieser Saison wiederholen. Somit wurden OEM-Bestellungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht, teils verdoppelt oder noch mehr! Wohlgemerkt, dies bei noch nicht wiederhergestellten Kapazitäten! Die Schere von Angebot und Nachfrage geht also weiter auseinander. In Anbetracht des großen Produktionsausfalls im Frühjahr 2020, lautet die gute Nachricht für 2021: dieses Jahr wird es nicht weniger Bikes als in 2020 geben.

Drohende Preiserhöhungen bereits jetzt:
Es braucht keine Befragung des Hellsehers Kalchas, um die Folgen für die Preisentwicklung abzuschätzen. Gesunkene Effizienz in der Produktion sowie höhere Logistik- und Koordinationskosten werden den Preis erhöhen! Hinzu kommt die allgemein erhöhte Nachfrage und überfüllte Auftragsbücher. Aktuell haben viele Hersteller ihre Preise um bis zu 10 %, in Einzelfällen sogar um bis zu 15 % erhöht. Im Highend Bereich werden die Bikes auch mal um 2000 € teurer. Wir haben per Februar 2021 von Preiserhöhungen abstand genommen, da wir den gestiegen Wechselkurs zu Gunsten des Euros gegenüber dem Dollar an die Kunden durchgereicht haben. Sollte der Wechselkurs drehen, werden auch wir eine Preiserhöhung umsetzen müssen.

Fehlende Planungssicherheit
Ab nächstem Jahr geben einige Hersteller gar keine bestätigten Liefertermine mehr heraus – exakte Planung? Unmöglich! Mit den Folgen werden wir nicht nur 2022, sondern auch noch 2023 zu kämpfen haben. Manche Komponenten haben aktuell schon Lieferzeiten von bis zu 500 Tagen, also bis Ende 2023. Das kann dazu führen, dass fast fertige Bikes nicht ausgeliefert werden können, weil kleine entscheidende Teile wie beispielsweise ein simpler Steuersatz fehlen. Und das ist genau die Krux: Ein Hersteller konnte vielleicht seine Rahmen produzieren, hat aber keine Bremsen, Sattelklemmen oder Vorbauten mehr bekommen – ergo kann der Hersteller seine Bikes nicht ausliefern.

Gehen die kleinen Hersteller, Manufakturen und Händler unter?
Meine Meinung: einige leider ja. Trotz Boom-Branche wird es massive Pleiten geben. Es ist bereits ein enormes Risiko im Markt, da im Zuge dieser Blasenbildung – getrieben durch Gier – doch der ein oder andere Hersteller verbrennt. In Krisenzeiten gewinnt, wer die Mittel hat oder schnell und klar agiert, in Problemen Chancen sieht sowie Mut und kalkulierbare (!) Risikobereitschaft mitbringt. Aber auch kleine Fehler können zu großen Problemen werden. Eine zu spät platzierte Vororder kann dieses Jahr schon dafür sorgen, dass man in der nächsten Saison ohne Ware dasteht. Die zuerst noch abstrakte Bedrohung hat bereits konkrete Züge angenommen. Der Kampf um Produktionskapazitäten, Vorkaufsrechte und Kontingente hat bereits im Sommer 2020 nach der Phase des ersten Lockdowns begonnen und sorgte bereits 2020 für visibele Marktverdrängungen.

Wie verhalten als Kunde?
So viel vorweg: 2021 wird es auch bei uns zu zahlreichen Belastungsspitzen kommen. Für Kunden gleichermaßen, wenn es um Wartezeiten geht. Wer sich erst dann darum kümmert, wenn das Wetter schön und die Temperaturen wieder warm sind, der wird wohl für viele seiner Vorhaben zu spät dran sein. Mit einem antizyklischen Verhalten hingegen kommt ihr mit weniger Stress und Druck zum Ziel. Daher mein Rat: Zieht die Kaufentscheidung nicht hinaus. Zudem solltet ihr etwas mehr Flexibilität und Kompromissbereitschaft mitbringen und ggf. auch offen für Alternativen sein. Wichtig ist aber auch zu akzeptieren, dass es in der Rad-Branche es nicht so läuft wie bei Amazon – gerade in der aktuellen Zeit können sich Lieferzeiten scheibchenweise immer wieder weiter verzögern. Dass Bikes in Zukunft wieder günstiger werden, davon kann man nicht ausgehen. Wer kaufen muss, der sollte das schleunigst tun. Wer noch warten kann, der wird realistisch erst ab Anfang 2023 mit „normalen“ Verhältnissen rechnen dürfen.

Wie geht es weiter?
Aller Unsicherheit und Unwägbarkeiten zum Trotz wird es immer ein Morgen geben. Umstände ändern sich tagtäglich. Wenn wir uns nicht entsprechend anpassen, heißt es wie schon immer in der Entwicklungsgeschichte nach Darwin: „The survival of the fittest“. Wenn wir als Industrie heute den Mut und die Weitsicht haben, die richtigen Entscheidungen, für die in Zukunft relevanten Themen zu treffen, dann kommen wir automatisch zum Ziel. Denn damit bauen wir nicht nur eine sichere Zukunft, sondern vermeiden auch möglichen Frust und sorgen für zufriedene, glückliche Kunden. Sich über steigende Preise, lange Liefer- und Servicezeiten aufzuregen ist einfach, doch die Realität dahinter ist meist komplexer. Klar ist es frustrierend und nervig, sein heiß geliebtes Hobby in der aktuellen Situation nicht ganz so ausüben zu können, wie man es bislang gewohnt war. Aber alles hat seine Ursachen, da müssen Sie als Kunde und wir als Hersteller gemeinsam durch! Ihr seid uns als Kunde sehr wichtig, aber auch wir benötigen ab und an Eure Nachsicht – also am Ende meiner Ausführung alles eine Frage der Balance und das Einpendeln in eine goldene Mitte! Hierzu passt kaum ein Zitat treffender wie das von Albert Einstein: „Das Leben ist wie Radfahren. Man muss in Bewegung bleiben, um das Gleichgewicht zu halten.“

In diesem Sinne, viele Grüße,

Euer Andreas

i_ride_falkenjagd_rennstahl

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Rückblick unserer Lieferzeiten in 2020

Vorlaufzeit per 13.03.2020

Liebe Kunden,

aktuell ist die Zahl der im Vorlauf befindenden Räder wieder gut im dreistelligen Bereich. Unsere Stahl- und Titan-Fahrräder erfahren gerade in Zeiten von Nachhaltigkeit und ökologischen Mobilitätsanforderungen einen regelrechten Nachfrage-Boom. Das ist soviel, wie es in der Regel entweder im Spätherbst (für die Auslieferungen im Frühjahr), oder im Hochsommer ausfällt. Umso mehr sind wir bemüht, die Räder zeitgerecht fertigzustellen. Meistens klappt es, manchmal eben aber auch nicht. Aber nicht deswegen nicht, weil wir nicht konzentriert arbeiten, sondern weil wir wie gesagt unsererseits eine immense Nachfrage nach unseren Titanrädern erfahren und damit einhergehend stärker denn je von der Lieferfähigkeit seitens Zulieferfirmen für Komponenten abhängig sind. Das führt dazu, dass wir immer wieder für einige Modelle unseren Produktionsplan und Fertigungsablauf ändern und entsprechend anpassen müssen.

Daher meine große Bitte: Habt bitte etwas Geduld. Und bitte nicht verärgert sein, wenn wir die ein oder andere Anfrage nach dem Lieferzeitpunkt nicht zeitnah beantworten können. Das liegt daran, dass wir entweder fokussiert bei der Arbeit sind, oder auch daran, dass wir selbst von Informationen anderer abhängig sind, die sich wiederum zum Teil immer wieder ändern.

Dabei sind die Auswirkungen von COVID-19 – zumindest bei uns – noch nicht angekommen. Alle unsere Mitarbeiter sind gesund und arbeiten unter Vollauslastung. Nach meiner Einschätzung kann es aber im Verlauf des Jahres 2020 zu grundsätzlichen Lieferengpässen gerade im E-Bike Segment kommen, da eben 90% aller Platinen in Motoren, Displays oder Akkus aus China stammen. Es kann aber auch sein, dass sich das Thema entweder mit steigenden Temperaturen des Frühlings von selbst erledigt hat. Oder der asiatische Raum sich schneller erholt, wie es derzeit vermuten lässt. Aber eine erhöhte Volatilität in der Zulieferkette wird bleiben, denn die nächste Welle – gerade im Herbst / Winter wird nicht ausbleiben. Auch bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen Deutschland ergreifen wird und wie damit einhergehend die Auswirkungen einer aus dem Takt geratenen inländischen Lieferkette ausfallen werden – so werden beispielsweise ab kommenden Montag, den 16.03. ja auch die Grenzen zu unseren südlichen Nachbarländern für den Personenverkehr geschlossen. Wir werden also sehen…

Positive Nachricht betreffend Campagnolo: Campagnolo mit Firmensitz in Norditalien ist ein strategisch wichtiger Partner von uns, gerade im Segment Gravel. Hier wird bis dato nicht mit Lieferverzögerungen gerechnet.

Fazit: Die Räder sind fertig, wenn sie fertig sind. Wir informieren Sie ohnehin mit einer Woche Vorlauf, wenn das Rad final im Aufbau eingetaktet ist. Derzeit beträgt die Lieferzeit je nach Modell zwischen 4 Wochen und 4 Monaten.

Zudem: Wir werden bis auf weiteres auch keine persönlichen Abholungen vereinbaren – alle fertigen Räder werden ohne Ausnahme nur noch versendet. Persönliche Beratungen werden bis Ende Mai ausgesetzt und erst ab Juni wieder aufgenommen – sofern bis dahin die Sachlage es zulässt. Telefonische Beratungen und gemeinsame Konfigurationen per E-Mail werden natürlich herzlich gerne durchgeführt.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 20.03.2020

Liebe Kunden,

ich möchte Sie kurz über unsere aktuelle Situation informieren:
wir sind in der glücklichen Lage, dass wir eine Manufaktur sind – also zum produzierenden Gewerbe gehören – und damit einhergehend unseren Betrieb nicht schließen müssen. Das heisst, wir arbeiten weiter, dies solange wir keinen Covid-19 Fall durch einen Mitarbeiter im Betrieb haben. Auch ist aufgrund des enormen Auftragsbestandes in unseren Büchern das Thema Kurzarbeit kein Thema für uns. Aber wie gesagt, das gilt nur solange wir keine Infektion bei unseren Mitarbeitern erleiden. Unsere Mitarbeiter gehen selbstredend extrem verantwortungsvoll und entsprechend bewusst mit dem Thema um – schließlich sind alle Familienväter. Ausnahmslos fahren wir alle mit dem Rad zur Arbeit.

Der Warenbestand an Teilen hat bei uns – Gott sein Dank – ein sehr solides Fundament. Insofern sind alle Lieferketten, die tragende Säulen unseres Unternehmens darstellen, gesichert. Auch konnten wir uns kurzfristig und glücklicherweise am Markt mit wichtigen Teilen noch weiter eindecken, da andere Hersteller wohl ihrerseits platzierte Orders stornieren haben, die wahrscheinlich vorerst ihre Fertigung stoppen mussten.

Fazit: Wir dürfen arbeiten, haben Material zum Arbeiten und arbeiten mit am schönsten Produkt, das die Welt je hervorgebracht hat – dem Fahrrad!

Bleiben Sie wiederum gesund, bleiben Sie stark, gehen Sie für sich Radfahren (zumindest solange wir wegen ein paar schwarzen Schafen keine Ausgangssperre erleben)! Wir tun hier gleichermaßen unser Bestes, um die Stellung zu halten. Deswegen: alle Räder werden ausnahmslos per Spedition ausgeliefert.

Für den Fall, dass Sie Ihr Rad über Ihren Händler bestellt haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an ihn, um die Auslieferung zu besprechen. Denn wir liefern die Räder auch direkt an Sie aus.

Abschließend zum Thema „telefonische Beratung“: Da der telefonische Beratungsbedarf extrem zugenommen hat, möchte ich interessierte Kunden bitten, kurz eine Mail vorab mit einer Proforma Konfiguration zu senden, dann können wir einen telefonischen Beratungstermin vereinbaren. Eine Beratung dauert im Schnitt 30-60 Minuten. Dafür müssen wir uns Zeit nehmen und uns auch vorbereiten. Guckt euch zudem vorab unsere Produktvideos auf Youtube an, da werden sicherlich ein Großteil eurer Fragen schon beantwortet:
Produktvideos zu Falkenjagd und Rennstahl Rädern

Bitte Angaben zur Körpergröße, Schrittmaß / Sitzhöhe und gewünschter Lenkerüberhöhung nicht vergessen!

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 01.04.2020

Liebe Kunden,

bei uns läuft die Produktion weiterhin auf Hochtouren. Zwar verkürzt sich nach wie vor unser derzeitiger Vorlauf nicht, aber zumindest wird er auch nicht länger. Unsere Produktionskapazität beträgt ca. 20 Räder pro Woche, unser Vorlauf beläuft sich derzeit auf ca. 6-8 Wochen.

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Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 13.04.2020

Liebe Kunden,

ich möchte Sie mal wieder kurz über unsere aktuelle Situation informieren: Erfreulicherweise stehen alle unsere Lieferketten – unserer Einkaufsplanung sei Dank! Wir können uns also in der glücklichen Lage schätzen, dass wir ohne Einschränkungen arbeiten dürfen und können. Diesen Status möchten wir auf keinen Fall gefährden. Wir werden daher auf persönliche Beratungen bis Ende Juni verzichten. Dafür wird es in Kürze ein wirklich seeehr umfangreiches Video geben, dass euch problemlos durch alle Optionen unseres Konfigurators leitet. Somit sollte eine ausführliche Beratung weiterhin gewährleistet sein. Für alle offenen Fragen stehen wir natürlich wie immer auch telefonisch zu Verfügung. Die telefonische Beratung sowie die Anfragen per Mail haben in den letzten Wochen – in der Natur der Sache liegend – extrem zugenommen. Das ehrt uns sehr, dass Sie uns und unseren Fahrrädern weiterhin den Vertrauensvorschuß schenken und Sie Fahrräder bei uns in Auftrag geben, ohne diese vorab gesehen zu haben. Das wissen wir sehr zu schätzen und wir gehen entsprechend verantwortungsbewusst mit der Umsetzung Ihres Traumrades um. Derzeit hält sich der Neu-Auftragseingang mit dem Versand von fertigen Fahrrädern ungefähr die Waage, das sind so ca. 25 Räder die Woche. Daher beläuft sich der Vorlauf unverändert bei ca. 8 Wochen. Der Versand mit den Rädern klappt absolut prima und reibungslos. Eine persönliche Abholung werden wir daher b.a.w. nicht mehr anbieten. Im Gegenzug ist der Versand für Sie nun kostenlos.

Lassen Sie mich noch ein paar persönliche Worte an Sie richten: Die Welt durchläuft massive Veränderungen. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind ohnehin visibler denn je. Der Preis dieser forcierten Schnelllebigkeit, der Globalisierung und industriell geplanten Obsoleszenz als Basis unseres wirtschaftlichen Handelns mit all seinen Konsequenzen wird uns gerade in Zeiten eines gesellschaftlichen Stillstands vor Augen geführt.

Es wird so sein, dass unsere Wirtschaft aus der COVID19 Pandemie einen ungeheuren Schaden erleidet; wir werden es noch erleben, wer und was alles steht, wenn der Staub sich gelegt hat. Sie ist aber auch Entwicklungsbeschleuniger, ein Katalysator. Sie ist für uns alle Gelegenheit zum Umdenken: es kann nämlich sein, dass wir endlich erkennen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben, dass dieses ständige Wachstum eine absurde Idee einer Konsumgesellschaft ist. Es ist an der Zeit zu erkennen, wie wenig wir eigentlich tatsächlich brauchen.

Die aktuelle Situation ist die Chance für einen längst überfälligen Wandel, der den Himmel aufklaren lässt, die Kinder mit längst vergessenen Werten in Kontakt bringt, unsere Gesellschaft enorm entschleunigt, sie kann uns zeigen, wie schnell die Erde bereit ist, ihre Regeneration einzuläuten, wenn wir Menschen Rücksicht auf sie nehmen und sie wieder atmen lassen. Eins der wenigen Dinge, die wir wirklich brauchen, wird immer auch das Fahrrad bleiben. Ein Fahrrad fürs Leben. Das uns auf unserem Weg überallhin begleitet. Für uns war das Fahrrad schon immer das Symbol von Freiheit und Unabhängigkeit. Für Nachhaltigkeit und Mobilität.

Für mich hat die aktuelle Situation die Erkenntnis gebracht, wie viel wertvoller mein Tagesablauf ist, wenn ich die Kinder um mich herum habe. Ich werde sie künftig – irgendwann nachdem wieder Normalität eingekehrt ist – ganz sicher nicht mehr den ganzen Tag im Kinderhort lassen, nur damit ich mich der Firma widmen kann. Natürlich, der Erfolg kam nicht von ungefähr. Aber unser aller Kinder sind unser wertvollstes Gut und verdienen mehr wie alles andere unsere Aufmerksamkeit. Sie sind unser Erbe. Und, ich bin die letzten 2 Monate soviel Rad gefahren, wie das letzte Jahr insgesamt. Und wie viele Radfahrer ich unterwegs treffe… Einfach geil! Ich habe irgendwie kein Interesse mehr, weiter zu wachsen. Es ist vollkommen egal, ob wir in 2020 wieder 1200 Räder wie im Vorjahr umsetzen, oder wie geplant 1500 Stück. Ich spüre nur eins: ich bin wieder Eins mit mir, und das macht glücklich. Auch in einer so merkwürdigen Zeit…

Ich hoffe es geht Ihnen genauso. Bleiben Sie gesund!

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 21.04.2020

Liebe Kunden,

heute nur ein kurzes Update, viel neues gibt es nicht zu sagen: in Bayern öffnen ja ab nächste Woche wieder die Fahrradläden. Wir werden trotz allem an unserer internen Entscheidung festhalten, definitiv bis Ende Mai / Anfang Juni für den Kundenverkehr geschlossen zu bleiben. Wir waren ja als produzierendes Unternehmen von der Zwangsschließung nicht betroffen und konnten entsprechend durcharbeiten. Der Aufbaudruck ist wieder einmal so mächtig, dass wir es einfach nicht riskieren können / dürfen, dass wir wegen einer Infektion die Fertigung schließen müssen. In einem solchen Fall hätten wir bis mindestens Ende des Jahres zu kämpfen, nur um die Taktung wieder herzustellen. Hier bitten wir weiterhin um Ihr Verständnis. Andererseits funktioniert die telefonische Beratung herausragend gut, es gehen wirklich alle Kunden extrem gut vorbereitet ins Gespräch. Dafür möchte ich auch ganz herzlich bei Ihnen bedanken.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 01.06.2020

Liebe Kunden,

heute nur ein sehr kurzes Update: das Testcenter bleibt weiterhin geschlossen, wir müssen uns auf den Aufbau fokussieren. Der Vorlauf beträgt derzeit ca. 250 Räder, 20 Räder schaffen wir pro Woche, das ergibt ohnehin eine Vorlaufzeit von 12 Wochen. Alle Aufträge, die quasi ab heute eingehen, werden damit ohnehin erst ab September ausgeliefert. Im August wird dieses Jahr die gesamte Firma erstmals wieder seit 5 Jahren in den mehr wie verdienten Urlaub gehen. Wir bitten dies entsprechend zu berücksichtigen.

So wie meine Frau mir bei der Geburt aller unserer Kinder immer wieder sagte „der Kleine ist da wenn er da ist“, verbleibt mir an der Stelle nichts anderes zu sagen: „das Rad ist fertig wenn es fertig ist.“ Am Ende ist es wichtig, dass nicht nur Ihr Freude am Fahren habt, sondern auch wir Freude beim Bauen eurer Räder.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 10.06.2020

Liebe Kunden,

das Telefon kann vorübergehend nur zwischen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr bedient werden: wir müssen uns neben dem Aufbau vermehrt auf die Einkaufslogistik konzentrieren. Nun machst sich leider bei dem ein oder anderen Zulieferer doch immer wieder eine Covid-19 bedingte Verzögerung bemerkbar. Das führt dazu, dass wir unseren Aufbauplan flexibel anpassen müssen. Für telefonische Beratungen müssen wir ohnehin einen Termin vereinbaren – dies idealer Weise per Mail – damit wir uns entsprechend darauf vorbereiten können. Hierfür ist es zwingend erforderlich, dass Ihr uns vorab eine unverbindliche Proforma Konfiguration zusendet und natürlich auch die wichtigsten Daten wie Körpergröße, Sitzhöhe, Sitzlänge und gewünschte Lenkerüberhöhung. Nur so kann ein zielorientiertes Gespräch stattfinden. Wir bitten um Verständnis.

Hier mal ein schnelles Bild unseres täglichen Warenein- und -ausgangs…

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 19.09.2020

Liebe Kunden,

eigentlich wollte ich mich längst mal wieder mit ein paar Worten an euch gewandt haben. Eigentlich gibt es aber auch das Wort „eigentlich“ nicht. Insofern bin ich wahrlich erschrocken, dass schon wieder 3 Monate vergangen sind seit meinem letzten Eintrag. Zwar denke ich mir regelmäßig jeden Freitag, wo schon wieder die ganze Woche geblieben ist, aber gleich die letzten 3 Monate ?!? Andererseits ist auch enorm viel passiert…. Dazu eins vorab – der Ehrlichkeit wegen: leider waren wir im August – anders wie angekündigt – wieder nicht im Urlaub. Wieder mal nicht…, und das obwohl ich mir schon letzten Sommer fest geschworen hatte, dass uns das nicht nochmal passiert.

Doch wie kam es nun dieses Jahr wieder dazu? Alles fing schon damit an, dass die Nachfrage nach unseren Rädern bereits ab März eine Dynamik annahm, die ich in den kühnsten Erwartungen nicht vorhergesagt hätte. Und das obwohl wir unser Test-Center geschlossen haben, um uns auf den Aufbau zu fokussieren, um dieses Jahr mehr Zeit zum Radfahren zu haben, um auf Kundenemails schneller reagieren zu können, mehr Zeit zum Telefonieren zu haben. Aber wie gesagt, es kam dann alles ganz anders: die Händler verkauften unsere Räder wie verrückt, denn die zügige Verfügbarkeit unserer Räder war bis Anfang Juni uneingeschränkt gegeben, das sprach sich rum. Unser Bedarf war klar festgelegt und unsere Teileversorgung war extrem gut mit unseren Zulieferern vorausgeplant. Nun wurden wegen Covid-19 unsere Räder aber direkt und in jeglicher Preisklasse gleich per E-Mail verbindlich bestellt. Die Mails waren Gott sei Dank sehr gut vorbereitet, die Kunden haben die Konfigurationsvideos sehr gut angenommen. Somit war im Gegensatz zu vielen anderen Marktbegleitern unser bottle-neck nicht die Teileverfügbarkeit, sondern unsere eigene Aufbaukapazität. Ohne uns versehen zu haben, explodierte die Zahl der im Vorlauf befindlichen Räder von sonst max. 200 Stück auf über 350 Räder.

Jetzt mag sich vielleicht der ein oder andere denken, welch Luxusproblem will uns der Herr Kirschner zur heutigen Zeit, wo ganze Industriesegmente unter der Pandemie ins Schwanken geraten, erklären. Auch Luxusprobleme können zu echten Problemen werden, so jedenfalls bei uns. Denn wir sind darauf ausgelegt, so ca. 20-25 Räder in der Woche zu fertigen. Auf immer mehr und immer mehr und immer weiter habe ich halt keine Lust, weshalb wir die Kapazitäten bewusst auf ca. 1200 Räder per anno definiert haben. Aber wenn wochenlang Bestellungen von 50 Rädern und mehr pro Woche einschlagen, hat uns dies in jeglicher Hinsicht jenseits unserer Kapazitätsgrenze katapultiert. Dies mit allen Konsequenzen, das sowohl was Vorlaufzeit anbelangt – momentan sind es immer noch so ca. 220 Räder -, was Reaktionsgeschwindigkeit bei E-Mail Anfragen anbelangt, was Erreichbarkeit am Telefon betrifft. Somit wurde dieses Problem der Überbelastung allgegenwärtig. Teilweise musste ich den Mitarbeitern sagen, das Telefon jetzt einfach mal läuten zu lassen, denn wenn man immer herausgerissen wird, leidet am Ende Qualität und Effizienz gleichermaßen. Auch habe ich bewusst darauf verzichtet, eine automatische Antwort-Email einzurichten, dass die Mail angekommen ist, wir gerade Land unter sind, wir uns zeitnah um Beantwortung bemühen, usw. blablabla. Wenn wir 2 Tage mal keine E-Mails beantwortet haben, waren dann zum Teil über 200 neue Anfragen da, man hatte einfach keine Chance nur ansatzweise dem gerecht zu werden. Auch per heute ist ein gewisser Anteil von Mails noch unbeantwortet.

Wie gesagt, das ist keine böse Absicht, noch haben wir wegen Reichtum geschlossen, aber selbst wenn wir uns hätten alle zweiteilen können, selbst dann hätte dies nicht ausgereicht. Freunde und Bekannte meinten immer wieder, mach doch einfach 2-4 Wochen zu, um alles erstmal abzuarbeiten. Aber dann hätte uns die Lawine komplett zerlegt… Zeitweise kam aus dieser Ohnmacht dann auch in der Firma eine Haltung auf, wie: wenn es eine wichtige Anfrage ist oder wenn ein Kunde unbedingt ein Rad von uns haben will, dann wird er sich schon wieder melden. Und wenn der ein oder andere Kunde nicht kauft, weil er von uns kein Feedback erhält, auch egal – es warten ja gefühlt unendlich in der Reihe. Das ist natürlich ein Abbild, wie wir weder von aussen auch nicht ansatzweise wahrgenommen werden möchten, noch entspricht dies in keinster Weise unseren Firmenwerten. Was ich damit sagen möchte: auch ein „sogenanntes“ Luxusproblem ist sehrwohl ein echtes Problem, und wo helles Licht ist, können auch dunkle Schatten entstehen.

Das erklärt jetzt aber erstmal nur, warum die Wochen und Monate verflogen sind, ohne dass wir ein Gefühl zur Geschwindigkeit der Zeit hatten. Es erklärt noch nicht, weshalb die Mannschaft wieder nicht im Urlaub war: Astrid, meiner Frau, ist klar geworden, dass für uns die Zeit einer Einzelplatzmontage, wie sie bis jetzt stattgefunden hat, abgelaufen ist. Wie bei Kindern, denen auf einmal das Fahrrad zu klein geworden ist. Aber auf eine auf Einzelfahrrad heruntergebrochene Serienfertigung hat mich abgeschreckt, obwohl eine Plattformstrategie unser Rahmen von Anbeginn an Teil unserer Portfoliologik war. Dennoch, die Komplexität einer Fertigungsstrasse hat es schon in sich, vor allem auch was die dazugehörige Logistik anbelangt. Und das in Angriff zu nehmen habe ich gescheut so wie der Teufel das Weihwasser. Doch wie heisst es so treffend: hinter jeder erfolgreichen Firma steht eine starke Frau. Und so hat uns Astrid alle ins kalte Wasser geschubst – Gott sei Dank! Man weiss es zwar, es ist sogar glasklar, aber man scheut einfach diesen letzten konsequenten Schritt, noch dazu in Zeiten, wo für solche Maßnahmen eigentlich so gar keine Zeit ist – aber eigentlich gibt es ja das Wort „eigentlich“ auch nicht. In solchen Situationen pflegt sie mir dann zu sagen: „Es hilft leider nicht, es ist wie mit dem Sterben: es gibt keinen wirklich günstigen Zeitpunkt.“

So ähnlich, nur nicht so hart wie Astrid, (wie ich finde) hat mir mein Vater früher schon versucht das Leben zu erklären: „Andreas, die Hälfte im Leben ist Schicksal, aber die andere Hälfte des Lebens ist eigenes Handeln“. Wie wahr… Denn wo ein echter Wille ist, ist auch Kairos – der griechische Gott der Zeit und des Moments – oft nicht weit. Eine passende Gelegenheit hat nicht lange auf sich Warten lassen. Wir haben die Fertigung in eine neue Halle verlagert, wo genug Platz für das Einrichten einer Fertigungsstrasse vorhanden ist. Somit hat sich (musste sich) die gesamte Mannschaft nochmal zusammenreissen, obwohl der ohnehin verdiente Urlaub zum Greifen nahe war. Die Fertigung wurde zudem in unterschiedliche Montageschritte aufgeteilt. Des weiteren konnten für die unterschiedlichen Fahrradkategorien eigene Montagestrassen aufgesetzt werden. Pinion und Alber Räder verfügen über eine eigenes Fertigungsband, selbiges für Rohloff und Bosch Räder, und Gravel-Räder, MTBs und Rennräder sollen sich schon bald eine weitere dritte Strasse teilen. Die erste Fertigungsstrasse haben wir noch im August abgeschlossen, das zweite Band letzte Woche implementiert.

Während ich so dahinschreibe, wird mir langsam klar wo die ganze Zeit geblieben ist… Ich möchte nur nicht, dass ich diese selben Gedanken über den Verbleib der Zeit an meinem Lebensende führen muss. Was ich damit sagen möchte: Wir haben gehandelt. Wir haben Maßnahmen eingeleitet, und wir haben Geld investiert. Das was uns dieses Jahr widerfahren ist, passiert uns kein weiteres Mal. Komme was wolle! Von daher bin ich mal wieder zuversichtlich, dass wir nächstes Jahr wirklich Zeit haben werden, für Urlaub mit unseren Liebsten, und vor allem – das Wichtigste – genügend Zeit selbst mit unseren eigenen Rädern unterwegs zu sein, und nicht nur von unseren Kunden erzählt zu bekommen, welch schöne Zeit sie mit unseren Rädern hatten. Das freut uns natürlich, erhöht in solchen Zeiten aber unsere Sehnsucht nach Freiheit und Freizeit ins fast Unerträgliche.

Am Ende will ich noch eine Entschuldigung aussprechen: es tut mir Leid, dass wir nicht die Erwartungshaltung in Bezug auf Erreichbarkeit erfüllen konnten, die legitimer Weise vorausgesetzt sein muss. Es tut mir auch für alle Kunden Leid, die vielleicht noch immer auf ihre längst zugesagten Fahrräder warten und nicht Radfahren konnten – ich kann mich da genau hineinversetzen wie das ist. Für mich ist auch klar, dass es den betroffenen Kunden nicht weiterhilft, dass wir erst jetzt die Kapazitäten geschaffen haben, um solche Engpässe in Punkto Lieferzeit und Vorlaufzeit in der Kommunikation künftig auszuschließen. Auch meine Entschuldigung ändert daran nichts. Aber aussprechen wollte ich sie trotzdem.

Zu guter Letzt, ein großes Dankeschön an die Mannschaft, für Loyalität und Ausdauer! Weihnachten machen wir Urlaub.

Hier ein paar Bilder, die zumindest veranschaulichen sollen, dass es nicht nur bei Gedanken geblieben ist…

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner

Update per 18.10.2020

Liebe Kunden,

heute nur ein kurzes Update: es erreichen uns täglich Anfragen, wann wir das Testcenter wieder öffnen. Eigentlich wollten wir es in ca. 4 Wochen wieder für Kunden zugänglich machen. Jetzt benutze ich schon wieder das Wort „eigentlich“, das es ja eigentlich gar nicht gibt. Mit den Aufbauten kommen wir derzeit sehr zügig voran. Insofern stünde einem Besuch ab Ende November nichts entgegen. Aber wenn die Fallzahlen weiterhin so zunehmen, müssen wir gegebenenfalls die Situation neu bewerten, und vereinbarte Termine wieder kurzfristig verschieben. Vorab können wir aber neue Termine ins Auge fassen. Unsere beiden Fertigungsstraßen laufen derweil nun auf Hochtouren. das freut uns sehr. Kopfzerbrechen bereiten uns hingegen die jetzt schon bekannten Lieferengpässe, die die Zweiradbranche nächstes Jahr überrollen werden. In 2021 wird es für viele nicht das Problem sein, Fahrräder zu verkaufen, sondern die Räder im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße zu bringen. Wir sehen uns für nächstes Jahr sehr gut gerüstet. Dies ist unter anderem aber auch der Tatsache geschuldet, dass wir mit allen Key-Playern am Markt hervorragend vernetzt sind. Nichts desto trotz passiert es auch uns, dass unerwartet Kleinteile wie Steuersätze oder Speichen in einer bestimmten Länge nicht mehr verfügbar sind und ganze Räder wegen „Cent-Artikel“ nicht zur Auslieferung kommen. Aktuell waren es Speichen für unsere Rohloff- Bosch E14 oder Rohloff-Gravel Räder, die dazu geführt haben, dass der Aufbau von ca. 70 Rohloff Rädern nicht nach Plan vollzogen werden konnte und so unsere gesamte Taktung durcheinander gebracht wurde. Ein Ausweichen auf andere Speichen war hier nicht möglich, da für die Rohloff Nabe spezielle Speichen mit einer Bogenlänge von 2,9mm benötigt werden. An dem Beispiel sieht man aber ganz schön, wie winzig kleine Teile große Probleme verursachen können. Aber auch hier geht es nun wieder voran.

Zur Verbildlichung, anbei ein paar schnelle Schnappschüsse vom letzten Freitag: an der einen Strasse hängen die Bosch E14 Räder aus Stahl und Titan, an der anderen Strasse Rohloff Gravel Räder, ebenfalls aus Stahl und Titan …

  • hier lagern im Schnitt immer ca. 200 Sätze

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Andreas Kirschner